Informationsveranstaltung zum Thema „Ergebnisse und Konsequenzen aus dem Landschaftswasserhaushaltmodell Bergtheimer Mulde“

Wie stellt sich der Landschaftswasserhaushalt in der Bergtheimer Mulde heute und in Zukunft dar? Welchen Einfluss haben Klima und Nutzungen? Welche Konsequenzen für künftige Wasserentnahmen sind angezeigt?

Am 13.12.2023 wurden die Ergebnisse und Konsequenzen eines neu erstellten Landschaftswasserhaushaltsmodells in der Willi-Sauer-Halle in Bergtheim öffentlich vorgestellt. Die Präsentation erfolgte in enger Zusammenarbeit der Regierung von Unterfranken mit dem Wasserwirtschaftsamt Aschaffenburg und dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Kitzingen-Würzburg sowie dem Bewässerungsverein Bergtheimer Mulde e.V.

In seiner Eröffnungsrede betonte Abteilungsdirektor Bertram Eidel, Bereichsleiter Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz an der Regierung von Unterfranken, die Bedeutung des bayernweit bislang einzigartigen Landschaftswasserhaushaltsmodells und begrüßte die mehr als 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer vor Ort sowie ca. 70 weiteren Personen, die sich per Livestream zugeschaltet hatten.

Im Hauptteil der Veranstaltung präsentierte Dr. Jens Habenstein, Projektmitarbeiter im Sachgebiet Wasserwirtschaft der Regierung von Unterfranken, die Projektergebnisse des Landschaftswasserhaushaltsmodells. In dem vorgestellten Pilotprojekt des Wasserwirtschaftsamts Aschaffenburg wurde der Landschaftswasserhaushalt in der Bergtheimer Mulde im Untersuchungszeitraum von 2004 bis 2019 analysiert, mögliche Veränderungen aufgrund der klimatischen Entwicklung untersucht und daraus die Konsequenzen für die Begutachtung von Wasserentnahmeanträgen abgeleitet. Detaillierte Informationen hierzu können dem Kurzbericht zum Landschaftswasserhaushaltsmodell entnommen werden.

Tobias Schmitt, Sachgebietsleiter „Wasserversorgung/Grundwasserschutz“ am Wasserwirtschaftsamt Aschaffenburg, zeigte im Anschluss die jüngste Entwicklung der Grundwasserentnahmen seit 2019 auf und stellte die bisherigen sowie künftigen Ansätze bei der Begutachtung von Wasserentnahmen dar, die sich jetzt auch auf die Modellergebnisse stützen können.

Anschließend stellten Claudia Taeger, Abteilungsleiterin Gartenbau am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Kitzingen-Würzburg, und Martin Schlereth als Vertreter der Vorstandschaft Bewässerungsverein Bergtheimer Mulde e.V. und selbst Gemüselandwirt die Entwicklungen des Sonderkulturanbaus in der Bergtheimer Mulde vor. Sie veranschaulichten, wie sich der Anbau von Sonderkulturen und die Bewässerungstechniken in den letzten Jahren gewandelt haben und welche Herausforderungen die sinkenden Wasserentnahmegenehmigungen für die ortsansässigen Landwirte beim Gemüseanbau mit sich bringen. (Link zur Präsentation)

Hintergrund

Die Bergtheimer Mulde ist eines der trockensten Gebiete in Unterfranken und besonders von den jüngsten klimatischen Entwicklungen betroffen. Die in den letzten Jahrzehnten vermehrt auftretenden Trockenjahre sowie aktuelle Klimaprognosen geben Anlass zu der Befürchtung, dass sich die bestehende Trockensituation weiter verschärft. Gleichzeitig wird aufgrund der fruchtbaren Böden das Gebiet traditionell für den großflächigen Anbau von Sonderkulturen genutzt. Dazu wird der zusätzliche Wasserbedarf häufig durch Grundwasserentnahmen aus Bewässerungsbrunnen gedeckt. Nachdem die Grundwasserneubildungsraten in den letzten Jahren stark rückläufig waren und gleichzeitig der zusätzliche Wasserbedarf gestiegen ist, wurde mit Hilfe eines Landschaftswasserhaushaltsmodells die Situation in der Bergtheimer Mulde erfasst und die Auswirkungen von sich ändernden Parametern (Niederschlag, Temperatur, Entnahmemengen) untersucht.

Den Kurzbericht zum Landschaftswasserhaushaltsmodell sowie die Präsentation zur Entwicklung des Sonderkulturanbaus finden Sie unter den nachfolgenden Links zum Download:
Kurzbericht LWHM Bergtheimer Mulde (PDF)
Präsentation zur Entwicklung des Sonderkulturanbaus (PDF)