Einrichtung einer Gemeinschaftsunterkunft in der ehemaligen Bildungsstätte der Diözese Würzburg auf der Benediktushöhe in Retzbach

026 - 07.02.2023

Gemeinsame Sorge für Asylbewerber: Einrichtung einer Gemeinschaftsunterkunft in der ehemaligen Bildungsstätte der Diözese Würzburg auf der Benediktushöhe in Retzbach

Würzburg (ruf) – Seit Monaten steigen die Zugänge an Asylbewerbern wieder deutlich an. Die ANKer-Einrichtung Unterfranken ist an der Grenze ihrer Aufnahmekapazitäten. Die Regierung von Unterfranken benötigt daher neue Unterbringungskapazitäten für Asylsuchende in Gemeinschaftsunterkünften. Als neue Gemeinschaftsunterkunft stehen künftig vorübergehend Teilbereiche der ehemaligen Bildungsstätte der Diözese Würzburg auf der Benediktushöhe in Retzbach zur Verfügung.

Der Generalvikar der Diözese Würzburg, Dr. Jürgen Vorndran, macht deutlich: „Der Diözese Würzburg als Eigentümerin des Tagungshauses auf der Benediktushöhe in Retzbach ist es in diesem Zusammenhang ein Anliegen, zur Aufnahme von geflüchteten Menschen beizutragen und benötigte Unterkunftskapazitäten zur Verfügung zu stellen.“ Nach Klärung der baurechtlichen Fragen bietet sich jetzt die Gelegenheit, das Objekt in Teilen durch den Freistaat Bayern anzumieten und in den Räumlichkeiten eine Gemeinschaftsunterkunft für ca. 30 Personen einzurichten. Beabsichtigt ist eine temporäre Nutzung des Objekts als Gemeinschaftsunterkunft, langfristig ist weiterhin eine Veräußerung des Tagungshauses geplant. Vor einem Jahr gab es zur Zukunft der Benediktushöhe einen Runden Tisch in Zellingen, zu dem die Diözese Vertreter der Regierung von Unterfranken, des Landratsamts Main-Spessart, der Kommune sowie der Pfarreien Retzbach und Zellingen eingeladen hatte. Bei dem Treffen wurde über bereits laufende Gespräche für eine Nutzung von Teilen der Benediktushöhe als Flüchtlingsunterkunft informiert.

Regierungspräsident Dr. Eugen Ehmann dankt der Diözese Würzburg ausdrücklich. „Wir nehmen die gemeinsame Sorge für Asylbewerber ernst. Die Räumlichkeiten des ehemaligen Tagungshauses der Diözese Würzburg bieten uns jetzt die Gelegenheit, den für die Anschlussunterbringung neu zugewiesenen Asylbewerbern eine angemessene Unterkunft zur Verfügung zu stellen“, so der Regierungspräsident.

Die neue „Gemeinschaftsunterkunft Retzbach“ nutzt die Gebäude der bisherigen Tagungsstätte in Teilen (Edith-Stein Haus und ehemaliges Hausmeisterhaus). Die Verwaltung der Gemeinschaftsunterkunft übernimmt mit einem vor Ort tätigen Mitarbeiter die Regierung von Unterfranken. Die Flüchtlings- und Integrationsberatung obliegt im Landkreis Main-Spessart der Caritas. Ehrenamtliche Unterstützung aus der Bevölkerung ist jederzeit willkommen! „Die kirchliche Unterstützung durch Haupt- und Ehrenamtliche bei der Betreuung von Geflüchteten ist im Pastoralen Raum Karlstadt und beim Kreiscaritasverband Main-Spessart im Blick“, sagen Dekan Simon Mayer vom katholischen Dekanat Main-Spessart und Geschäftsführer Florian Schüßler vom Caritasverband für den Landkreis Main-Spessart.

Mit dem Betrieb und der Belegung der neuen Gemeinschaftsunterkunft soll voraussichtlich ab 2. Quartal 2023 begonnen werden. Die Liegenschaft muss zuvor teilweise noch baulich angepasst und zum Zwecke der Asylbewerberunterbringung auch ausgestattet werden.

Hintergrund:

Aktuell (Stand: Ende 2022) leben in den bereits bestehenden 43 unterfränkischen Gemeinschaftsunterkünften der Regierung von Unterfranken 3.434 Asylbewerberinnen und Asylbewerber. Dazu kommen 5.583 Asylbewerber in 275 dezentralen Unterkünften in der Zuständigkeit der Kreisverwaltungsbehörden. Ausführliche Informationen zum Stand der Asylbewerberunterbringung in Unterfranken auf der Internetseite der Regierung von Unterfranken (Startseite) unter der Rubrik: Asylbewerber in Unterfranken - ANKER-Einrichtung Unterfranken (Daten, Fakten, Aktuelles).

Die Regierung von Unterfranken rechnet auch 2023 im Bereich der Gemeinschaftsunterkünfte bzw. Anschlussunterbringung mit einem weiteren Bedarf von Unterkunftsplätzen in Unterfranken. Sie ist daher auf der Suche nach geeigneten Liegenschaften, im Besonderen in den Landkreisen Aschaffenburg, Haßberge, Main-Spessart, Miltenberg und Würzburg.

Die Regierung von Unterfranken bittet in diesem Zusammenhang die betroffenen Kommunen und die Bevölkerung um Verständnis für die Zuweisung und Unterbringung von Asylbewerbern. Staat, Kommunen und Gesellschaft stehen hier in einer gemeinsamen Gesamtverantwortung. Regierungspräsident Dr. Eugen Ehmann dankt daher den vielen sozial engagierten Institutionen und Einrichtungen und den vielen engagierten Bürgerinnen und Bürgern, die sich für die Belange der untergebrachten Asylbewerber einsetzen und damit die gemeinsame Sorge für die Asylbewerber ernst nehmen.

Die Kosten der Asylbewerberunterbringung trägt der Freistaat Bayern aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums des Innern, für Sport und Integration auf der Grundlage des vom Bayerischen Landtag beschlossenen Staatshaushalts.